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Mit der Statistik-Software AMOS lassen sich multivariate Datenanalysen durchführen. Im Fokus des Programms stehen Strukturgleichungsmodelle.

Die Statistik-Software AMOS ist eines der führenden kommerziellen Analyse-Programme, wenn es um die Erstellung von Strukturgleichungsmodellen geht. Als Tochterprodukt des Programms SPSS aus dem Hause IBM wurde es ursprünglich entwickelt, um den Aufbau von Strukturgleichungsmodellen zu unterrichten – aus diesem Grund liegt einer der großen Vorteile von AMOS in seiner sprichwörtlichen Einfachheit, die dem starken Ansatz der Datenanalyse zugute kommt. Mit einer intuitiv nutzbaren Bedienoberfläche und einem hochentwickelten Datenverarbeitungsprogramm bietet AMOS sowohl Statistik-Studenten als auch erfahrenen Anwendern eine übersichtlich gegliederte Darstellung und effektive numerische Analysemethoden. Die Auswertung von statistischen Daten mit AMOS ist darauf zugeschnitten, komplexe kausale Zusammenhänge zu analysieren und zuvor formulierte Hypothesen zu bestätigen oder eben nicht zu bestätigen, womit die nicht bestätigte Hypothese in der Regel als zu verwerfen gilt. Die Analyse erfolgt anhand von Strukturgleichungsmodellen, die das Schätzen und Testen von kausalen Zusammenhängen anhand von Variablen ermöglichen.

Aufbau der Statistik-Software AMOS

Da AMOS ursprünglich für eine Anwender-Zielgruppe von Studenten und Anfängern entwickelt wurde, gilt es als eines der nutzerfreundlichsten Statistik-Programme, die derzeit auf dem Markt sind. Die Bedienoberfläche ist intuitiv gestaltet und folgt einem Drag-and-Drop-Prinzip. Zunächst werden die Rohdaten, die die Grundlage für die Datenauswertung bilden, mit wenigen Klicks aus Excel-Tabellen oder dem Partnerprogramm SPSS in das Analyseprogramm importiert. Die Variablen, die als Vergleichsfaktoren für die Analyse dienen, werden in verschiedenen Listen definiert, auf die später während der Analyse zugegriffen werden kann.

Die Strukturgleichungsanalyse, die die statistischen Zusammenhänge zwischen einzelnen Variablen feststellt, erfolgt dann in wenigen unkomplizierten Schritten: Per Drag-and-Drop werden die ausgewählten Variablen, die miteinander verglichen werden sollen, auf der Benutzeroberfläche miteinander verknüpft. Neben der einfach gehaltenen Pfadanalyse ermöglicht das Programm auch komplexere Auswertungsverfahren wie z.B. Regressions-, Varianz- und Kovarianzanalysen oder den Einsatz der Bayes-Methode, mit der sich Modellparameter schätzen lassen.

Anwendung von AMOS

Seinen größten Vorteil spielt AMOS mit seiner intuitiven und einfach gehaltenen Benutzeroberfläche aus. Das Programm ist insofern sehr flexibel gestaltet, als es Strukturgleichungsanalysen ermöglicht, die sowohl relativ einfach als auch sehr komplex gehalten sein können. Diese Modelle dienen dazu, Beziehungen zwischen verschiedenen Variablen zu analysieren und diese in einem zweiten Schritt grafisch oder tabellarisch darzustellen. Dabei können nicht nur beobachtbare Variablen (sogenannte Indikatoren), sondern auch nicht beobachtbare Variablen eingesetzt werden, um das Spektrum der Analyse zu erweitern und u.a. Hypothesentests zu ermöglichen. Um die nicht beobachtbaren Variablen (sogenannte latente Variablen) einsetzen zu können, werden diese durch die Indikatoren gemessen. Arbeitet man mit Indikatoren und latenten Variablen, wird die Beziehung zwischen diesen durch das Strukturgleichungsmodell sichtbar gemacht. Um die Strukturgleichungsanalyse mit AMOS durchführen zu können, braucht es allerdings einiges an Vorbereitung, bevor die eigentliche Analyse erfolgen kann. Wie bei jedem statistischen Projekt steht am Anfang zunächst die Hypothesenbildung auf der Grundlage einer theoretischen Fundierung, bei der Ihnen unsere Akademiker gerne behilflich sind. Auch die Methodenwahl und die Formulierung des ausgewählten Analysemodells besprechen unsere Statistiker gerne mit Ihnen; so lassen sich Sackgassen und Umwege schon in der Vorbereitungsphase, bevor die entsprechenden Daten erhoben werden, umgehen.

Welche Funktionen sind in der Datenanalyse mit AMOS enthalten?

Komplexe kausale Zusammenhänge spielen überall eine Rolle: Mediziner wollen untersuchen, welche Auswirkung Behandlungsmethoden im Zusammenspiel mit bestimmten Lebensumständen auf ihre Patienten haben, die Bildungsforschung sucht nach den erfolgversprechendsten Lernmodellen. Marktforscher möchten wissen, welche Werbung für welche Menschen funktioniert oder warum sie nicht funktioniert, und Soziologen interessieren sich für die Verbindung von sozialer Herkunft und politischer Orientierung. Mit AMOS lassen sich all diese Fragen beantworten, weshalb das Programm in vielen wissenschaftlichen und kommerziellen Bereichen zum Einsatz kommt. Zu den Analysemodellen, die innerhalb von AMOS zum Einsatz kommen können, um die Fragen der Wissenschaft oder der Marktforschung beantworten zu können, zählen u.a. die Analyse von linearen Strukturgleichungsmodellen, lineare Modelle wie die Pfadanalyse sowie Hypothesentests und Formen der Varianzanalyse. Die Daten, die aus der Software SPSS oder aus einer Excel-Tabelle importiert werden, lassen sich mithilfe des simplen Drag-and-Drop-Verfahrens zu einzelnen Analysepaketen zusammenfassen. Die Ergebnisse werden in Form von Tabellen oder grafischen Darstellungen ausgegeben, die sich direkt in Präsentationen, eine wissenschaftliche Publikation oder andere Textdokumente übernehmen lassen. Um weitere Funktionen, die über das Standardpaket von AMOS hinausgehen, anwenden zu können, ist das Programm durch die Implementierung gängiger Programmiersprachen zudem individuell erweiterbar.