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Die Software SPSS ist eines der weltweit am häufigsten genutzten Programme zur Analyse, Auswertung und Aufbereitung von statistischen Daten.

Die Abkürzung SPSS steht für „Statistical Package for the Social Sciences“. Als Standardsoftware für statistische Auswertungen dient SPSS es der statistischen Aufbereitung und Analyse von Daten. Weil schon Mitte des vergangenen Jahrhunderts mit der zunehmenden Menge an Daten die Analyse von Datenerhebungen ohne computergestützte Programme nicht mehr übersichtlich war, wurde SPSS schon in den Sechziger Jahren an der Stanford-Universität in San Francisco entwickelt und liegt heute in der 24. Generation vor. Vor allem in den Sozialwissenschaften, darunter der Soziologie, Politologie und Psychologie, sowie in der Betriebswirtschaftslehre und in der quantitativen Markt- und Meinungsforschung ist SPSS wohl das meistgenutzte Computerprogramm, um aus Rohdaten verwertbare Ergebnisse zu machen. Die bekannteste und am meisten verwendete Version ist die IBM SPSS Statistics.

Aufbau des Statistik-Programms SPSS

SPSS ist nicht als einfaches, einstufiges Statistik-Programm zu verstehen. Vielmehr ist es ein modular aufgebautes Programmpaket, das aus einer Basiskomponente und darauf aufbauenden Zusatzkomponenten besteht. Eine eigene Programmiersprache rundet das Paket ab und ermöglicht dem Anwender, eigene Parameter und Analysevoraussetzungen für eine statistische Auswertung zu programmieren. Bereits mit der Basisversion lässt sich ein grundlegendes Datenmanagement aufbauen. Außerdem sind sowohl statistische als auch grafische Datenanalysen möglich.

Werden die Anwendungen umfangreicher, sind Zusatzmodule erhältlich, die auf der Basisversion aufbauen. Sie eignen sich z.B. für Conjoint- oder Zeitreihenanalysen. Darüber hinaus ist es mit dem Programmpaket SPSS auch möglich, Strukturgleichungsmodelle zu erstellen und Data-Mining durchzuführen sowie Entscheidungsbäume zu generieren. Eine eigene Syntax setzt voraus, dass der Anwender sich zeitintensiv mit dem Programm auseinandersetzt, allerdings ist auch eine menügesteuerte Bedienung möglich – diese führt jedoch zu einigen Einschränkungen im Leistungsumfang. Als IBM-Produkt ist SPSS schon als Basisvariante sehr teuer und eignet sich daher vor allem für den professionellen Einsatz. Für den Privatgebrauch können Anwender u.a. auf den kostenlosen Programm-Klon PSPP zurückgreifen, der jedoch nur eingeschränkte Funktionen bietet.

Anwendung von SPSS

Als über viele Jahre perfektionierte Statistiksoftware lässt sich SPSS auf die gängigsten statistischen Auswertungsverfahren anwenden. Mit dem Programm lassen sich nicht nur neue Datensätze, Tabellen und Grafiken oder Diagramme erstellen, sondern auch untereinander verknüpfen und weiterentwickeln. Um möglichst zeiteffizient mit der Software arbeiten zu können, enthält SPSS eine eigene Programmiersprache und Script-Befehle, die die Bedienung vereinfachen.

Als umfassendes Programm bietet SPSS bereits in der Basisversion die grundlegenden Bedienfunktionen eines statistischen Auswertungsprogramms: Von der Dateneingabe über die Bearbeitung bereits eingegebener Daten bis hin zur eigentlichen Auswertung und Analyse ist SPSS auf den gesamten Auswertungsprozess ausgerichtet. Deskriptive Statistiken, Reliabilitäts- und Korrelationsanalysen sowie Varianz- und Regressionsanalysen verfeinern das Programm, machen aber teilweise entsprechende Zusatzmodule erforderlich.

Wie läuft die Datenanalyse mit SPSS ab?

Um eine Datenauswertung mit SPSS durchführen zu können, müssen zunächst die Rohdaten, die mithilfe einer Umfrage oder eines Versuchs ermittelt wurden, in eine SPSS-Datei eingegeben werden. Nachdem die Variablen, die für die Ergebnisinterpretation vonnöten sind, die Wertelabels, die die Zahlen genauer benennen, und das Messniveau, das die Ausgabe der Daten steuert, festgelegt wurden, können die Daten eingegeben werden. In manchen Fällen ist eine Umkodierung der Daten notwendig, bevor die Auswertung beginnen kann, jedoch ist nach der Eingabe der Daten der größte bzw. zeitaufwändigste Teil der Arbeit bereits getan. Auf Knopfdruck berechnet SPSS deskriptive Statistiken, Kreuztabellen, Reliabilitäten und Korrelationen.

Abhängig davon, wie man Werte und Variablen zusammenfügt, verschafft SPSS einen Überblick über die Gesamtsituation der Auswertung, d.h. es wird mit sämtlichen Daten gerechnet und diese werden in Form von Tabellen und Grafiken ausgegeben. Wählt man stattdessen nur einzelne Variablen aus, erhält man dagegen ein detaillierteres Ergebnis, das sich allein auf die Verteilung der ausgewählten Variable bezieht. Dabei ist es möglich, eine oder mehrere Variablen für die Analyse zu nutzen und auf diese Weise verschiedene Verteilungen abzurufen. Sobald die Daten einmal eingegeben sind, ist es daher möglich, mithilfe verschiedener Variablen und Werte unterschiedliche Berechnungen durchzuführen und den Fokus der Ergebnisse zu verändern. Natürlich ist die statistische Auswertung mit der Berechnung der Daten noch nicht abgeschlossen. Um die Ergebnisse verwertbar und damit z.B. weiteren Forschungsprojekten als Quelle zugänglich zu machen, müssen die Ergebnisse zum einen auf ihre Richtigkeit überprüft, und zum anderen aufbereitet werden. Die Weiterverarbeitung der Daten findet in der Regel in Form von Tabellen, Grafiken und Diagrammen statt. Diese können ebenfalls mit SPSS erzeugt werden. Für wissenschaftliche Arbeiten folgt zusätzlich meistens eine Ausformulierung im Fließtext.